15
März
2017
|
12:45
Europe/Amsterdam

Lufthansa und Vereinigung Cockpit (VC) erzielen umfassende Einigung

Zusammenfassung

– Lange Laufzeit und bilanzielle Entlastung bei den Pensionsverbindlichkeiten 

– Lufthansa garantiert im Gegenzug feste Anzahl von Flugzeugen für Piloten des heutigen Konzerntarifvertrags (KTV)

– Abschluss bringt Karriereperspektiven für Piloten und Nachwuchsflugzeugführer (NFF) 

– Tarifverträge sollen bis Mitte des Jahres ausformuliert werden

Lufthansa und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit haben in der vergangenen Nacht nach konstruktiven Gesprächen eine Einigung in den bislang noch offenen Tarifthemen erreicht. In einer Absichtsvereinbarung einigten sich die Tarifpartner auf zukunftsweisende Regelungen für die Übergangsversorgung, die Altersvorsorge, den Manteltarifvertrag und den Vergütungstarifvertrag für die Piloten der Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings.

Die von Schlichter Dr. Gunter Pleuger im Februar erarbeitete Empfehlung zum Vergütungstarifvertrag war Teil der Überlegungen. Eine formale Annahme der Schlichtungsempfehlung ist durch die Einigung jedoch nicht mehr erforderlich. Ebenso wird Lufthansa die angekündigten Pläne zur Bereederung von 40 zugehenden Flugzeugen außerhalb des Konzerntarifvertrags nicht weiter verfolgen.

In den nächsten Monaten sollen die Details der verschiedenen Tarifverträge ausgestaltet werden. Die Vereinbarung sieht eine einmalige Entlastung der Bilanz durch die Umstellung der Übergangsversorgung und Altersversorgung vor. Im Gegenzug zu den entlastenden Elementen sollen bis 2022 sukzessive 325 Flugzeuge in den heutigen KTV-Flugbetrieben bereedert werden. Damit kann Lufthansa in den kommenden Jahren wieder Nachwuchsflugzeugführer einstellen und mit einer Vielzahl von Kapitänsanwärterstellen Karriereperspektiven für Piloten schaffen. Mit dem Abschluss der Gespräche zur Ausgestaltung wird eine Friedenspflicht gelten, die tarifvertraglich bis 2022 bestehen soll.

Dr. Bettina Volkens, Vorstand Recht und Personal der Deutschen Lufthansa AG, sagt: „Mit dieser Absichtsvereinbarung ist uns endlich der Durchbruch gelungen: Jetzt ist der Weg frei für eine umfassende Einigung mit der Vereinigung Cockpit zu allen offenen Tarifthemen. Damit beenden wir nicht nur den längsten Tarifkonflikt unserer Unternehmensgeschichte, sondern wir schaffen nachhaltigen Tariffrieden bis 2022 und zugleich die Grundlage für eine neue Sozialpartnerschaft mit der Vereinigung Cockpit. Der Weg bis zu diesem Ergebnis hat den Beteiligten alles abverlangt – aber es hat sich im Interesse der Lufthansa, unserer Mitarbeiter, Kunden und Aktionäre gelohnt. Heute danke ich allen, die diesen Erfolg möglich gemacht haben. Nun liegt noch viel Arbeit vor uns, denn wir wollen diese Vereinbarung möglichst schnell gemeinsam mit der Gewerkschaft in Tarifverträge umsetzen."