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DLH_Balance_2016_D

2015 fanden am Flughafen Magdeburg-Cochstedt Über ugmessungen mit MD-11-Fracht ugzeugen von Lufthansa Cargo statt, um lärmmindernde Modi kationen am Trieb- und am Fahrwerk zu erproben. Lärmforschung: eine aufwendige und komplexe Herausforderung Das von der Lufthansa Group geleitete und im Rahmen des Luftfahrtforschungs- programms des Bundeswirtschaftsministe- riums geförderte Projekt MODAL (Modelle und Daten zur Entwicklung aktiver Schall- schutzmaßnahmen im Luftverkehr) endete im Jahr 2015. Gemeinsam mit dem Deut- schen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie verschiedenen Flughäfen und wissen- schaftlichen Instituten haben die Lufthansa Experten eine neue Datenbasis geschaffen, die zur Entwicklung einer neuen exiblen Fluglärm-Berechnungsmethode nach DIN 45689 beiträgt. Ende Juni 2015 führten die Forschungspartner abermals Über ugmes- sungen mit MD-11-Fracht ugzeugen von Lufthansa Cargo am Flughafen Magdeburg- Cochstedt für MODAL durch, von denen zwei mit modi zierten Schalldämpfern (Acoustic Panels) ausgerüstet waren. Die Auswertung der Messdaten ergab kein eindeutiges Ergebnis, sodass keine Emp- fehlung für eine Nachrüstung gegeben werden konnte. Das Beispiel zeigt gut, dass das freiwillige Forschungsengagement der Lufthansa Group für weniger Lärm sehr aufwendig und komplex ist. Darüber hinaus hat die Lufthansa Group an der Lärmwirkungsstudie NORAH (Noise- Related Annoyance, Cognition, and Health, auf Deutsch „Zusammenhänge zwischen Lärmbelästigung, kognitiven Prozessen und Gesundheit“) unterstützt, die im Jahr 2015 abgeschlossen wurde. Die Erhebung ergab unter anderem, dass die gesundheitlichen Risiken und negativen Effekte des Flug- lärms offenbar geringer ausfallen als bisher angenommen. www.norah-studie.de Der Bundesverband der Deutschen Luftver- kehrswirtschaft (BDL) veröffentlichte indes im Jahr 2015 seinen ersten Fluglärmreport. Demnach sind laut Auswertung des Umwelt- bundesamtes in Deutschland 10,2 Millionen Menschen von Straßenlärm und 6,2 Millio- nen Menschen von Schienenlärm mit einem durchschnittlichen Schallpegel von mehr als 55 dB(A) betroffen, während es beim Fluglärm nur 738.000 Menschen sind. Lärmminderung an den Flughäfen Am 30. Mai 2016 unterzeichneten der Hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir sowie Vertreter der Luftverkehrsindustrie, des Flughafens Frankfurt und der Deutschen Flugsicherung eine freiwillige Vereinbarung für die Anwendung von Lärmpausen als Regelbetrieb am Flughafen Frankfurt. Das Lärmpausen-Konzept besagt, dass bei Betriebsrichtung West – der Hauptbetriebs- richtung am Frankfurter Flughafen – am frühen Morgen zwischen 5 und 6 Uhr und am späten Abend zwischen 22 und 23 Uhr einzelne Bahnen nicht genutzt werden. Die Flugbewegungen werden dazu auf den verbleibenden Bahnen gebündelt. Hierdurch erhalten Anwohner insbesondere in den An ugbereichen der nicht genutzten Bah- nen eine zusätzliche Stunde Ruhe. Ein einjähriger Probebetrieb hatte eine deutli- che Reduzierung der Lärmbelastung in den jeweiligen Randstunden ergeben. Von Ende Mai bis Ende August 2016 erpro- ben Lufthansa, die DFS und Fraport neue satellitengestützte An ugverfahren am Flughafen Frankfurt. Ziel der Versuche ist es, die mit der neuen Technologie verbun- dene Vorteilhaftigkeit von gekurvten An ug- verfahren im Nahbereich von Flughäfen nachzuweisen. Die Testreihe trägt darüber hinaus zur Grundlagenforschung für einen aktiven Lärmschutz bei und ist Teil des Forschungsprojekts Single European Sky Air Traf c Management Research (SESAR, siehe Seite 48 f.). Und am Flughafen Hamburg engagiert sich die Lufthansa Group in einer Pünktlichkeits- offensive, um die Fluglärmbelastung der Anwohner zu reduzieren. Gemeinsam mit drei weiteren Fluggesellschaften und dem Hamburg Airport haben Lufthansa und Eurowings Ende April 2016 eine Erklärung zum Abbau von Verspätungen nach 23 Uhr unterzeichnet. In der Pünktlichkeitsoffensive verp ichteten sich die Partner, so selten wie möglich die sogenannte Verspätungsrege- lung zu nutzen. 60 // Klima- und Umweltverantwortung

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