Der Luftverkehr verbindet Menschen, Länder und Kulturen. Er sorgt für zuverlässige Warenströme und ist von herausragender volkswirtschaftlicher Bedeutung. Gleichzeitig hat er, wie andere Verkehrsträger auch, unerwünschte Auswirkungen auf Klima und Umwelt. Die Lufthansa Group nimmt ihre Verantwortung für wirksamen Klimaschutz wahr – mit einem klar definierten Weg hin zur CO2-Neutralität.

Destination Nachhaltigkeit: Mit klarer Strategie in die Zukunft

Die Lufthansa Group hat sich ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt und strebt eine neutrale CO₂-Bilanz bis 2050 an. Bereits bis 2030 will die Lufthansa Group ihre Netto-CO₂-Emissionen im Vergleich zu 2019 durch Reduktions- und Kompensationsmaßnahmen halbieren. Der Reduktionsfahrplan bis 2030 wurde im August 2022 durch die unabhängige Science Based Targets Initiative (SBTi) validiert. Damit ist die Lufthansa Group die erste Airline-Gruppe in Europa mit einem wissenschaftlich fundierten CO₂-Reduktionsziel im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015.

Für wirksamen Klimaschutz setzt die Lufthansa Group insbesondere auf eine beschleunigte Flottenmodernisierung, die kontinuierliche Optimierung des Flugbetriebs, den Einsatz nachhaltiger Flugkraftstoffe und auf Angebote für Privatreisende und Firmenkunden, um eine Flugreise oder die Beförderung von Fracht nachhaltiger zu gestalten. Darüber hinaus unterstützt die Lufthansa Group seit vielen Jahren aktiv die weltweite Klima- und Wetterforschung.

Die Lufthansa Group investiert fortlaufend in eine moderne und besonders treibstoffeffiziente Flotte. Bis Ende dieses Jahrzehnts sollen rund 200 spritsparende Flugzeuge an die Airlines der Lufthansa Group ausgeliefert werden. Flugzeuge der neuesten Generation verbrauchen im Vergleich zu ihren jeweiligen Vorgängermodellen bis zu 30 Prozent weniger Treibstoff und emittieren entsprechend weniger CO2.

Gleichzeitig implementiert die Lufthansa Group effizientere Konzepte für Ab- und Anflug und treibt die Digitalisierung der Anflugtechnologien voran.

Über gezielte Kooperationen treibt die Lufthansa Group mit Nachdruck Schlüsseltechnologien zur Erzeugung nachhaltiger Flugkraftstoffe Sustainable Aviation Fuels (SAF) voran. Der Fokus liegt dabei auf SAF auf Basis von biogenen Reststoffen, erneuerbarer elektrischer Energie (Power-to-Liquid, PtL) und Sonnenlicht (Sun-to-Liquid, StL).

Die Lufthansa Group hat sich nachhaltiges Kerosin für eine Viertelmilliarde US-Dollar gesichert, um die in den kommenden Jahren absehbar steigende Nachfrage bedienen zu können.

Die Lufthansa Group weitet ihr Portfolio an Angeboten und Services für nachhaltigeres Reisen immer weiter aus und bietet seit dem 15. Februar 2023 als weltweit erste Airline-Gruppe eigene „grüne Flugtarife“ an: Die Green Fares. Die Green Fares ermöglichen nachhaltigeres Fliegen mit nur einem Klick, denn sie beinhalten bereits den Ausgleich der flugbezogenen CO₂- Emissionen. Dieser erfolgt zu 20 Prozent über den Einsatz nachhaltiger Flugkraftstoffe, so genannter Sustainable Aviation Fuels (SAF), und zu 80 Prozent über einen Beitrag zu hochwertigen Klimaschutzprojekten. Zudem bieten die Green Fares zusätzliche Statusmeilen und eine kostenfreie Umbuchungsmöglichkeit.

Bei Lufthansa Cargo können sich Kunden für eine nachhaltigere Beförderung ihrer Fracht entscheiden. Das Unternehmen bietet ebenfalls neben der Nutzung von nachhaltigem Flugkraftstoff auch zertifizierte Ausgleichsprojekte an. Der Add-on Service „Sustainable Choice“ ist auf allen Strecken mit einem Frachtersegment, für alle Produktgruppen und alle Kunden weltweit verfügbar.

Die Lufthansa Group selbst gleicht seit 2019 die CO2-Emissionen der dienstlichen Flugreisen ihrer Mitarbeiter:innen weltweit aus.

Wie keine andere Airline-Gruppe weltweit setzt die Lufthansa Group darauf, die Verkehrsträger zu vernetzen und baut ihre Kooperationen mit lokalen Bahnanbietern kontinuierlich aus. So bietet Lufthansa unter anderem für jeden deutschen Zubringerflug nach Frankfurt eine Alternative per Bahn und bringt derzeit Gäste aus fünf europäischen Ländern mit dem Zug zu einem ihrer Drehkreuze.

Den ökonomischen Maßnahmen zum Klimaschutz kommt eine wesentliche Bedeutung zu, solange nachhaltige Antriebstechnologien nicht zur Verfügung stehen und nachhaltige Flugkraftstoffe nicht in ausreichender Menge vorhanden sind.

Mit dem im Oktober 2016 bei der International Civil Aviation Organization (ICAO) getroffenen Übereinkommen zum Klimaschutz – Carbon Offsetting and Reduction Scheme for International Aviation (CORSIA) – werden seit 2021 wachstumsbedingte CO₂-Emissionen im internationalen Luftverkehr durch den Erwerb von Zertifikaten kompensiert. Konzeptionell werden im Rahmen von CORSIA alle Residualemissionen der Luftfahrtindustrie kompensiert, welche über dem CO2-Ausstoß des von der ICAO definierten Basisjahres 2019 liegen.
Im EU-Emissionshandelssystem (EU-ETS) für den Luftverkehr werden die CO₂-Emissionen seit 2012 durch einen Zertifikatehandel gesteuert und begrenzt. Die Lufthansa Group unterliegt diesem System mit allen Flügen innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR). Zusätzliche Verpflichtungen zur Abgabe von Emissionszertifikaten entstehen durch die Emissionshandelssysteme der Schweiz (CH-EHS, seit Januar 2020) und des Vereinigten Königreichs (UK-ETS, seit Januar 2021) für die Flüge zwischen dem EWR und der Schweiz sowie Großbritannien.

2022 wurden konzernweit 24 Projekte zur Treibstoffeinsparung verfolgt. Diese Projekte umfassen Maßnahmen aus den Bereichen Performance & Procedures, Gewichtsreduktion, Flugroutenoptimierung sowie technische Entwicklungen. Hierdurch konnten 2022 weitere 33.000 Tonnen CO₂-Emissionen dauerhaft vermieden werden. Die eingesparte Menge Kerosin von rund 10.500 Tonnen entspricht dem Verbrauch von circa 127 Hin- und Rückflügen auf der Strecke München – New York mit einem Flugzeug des Typs Airbus A350-900.

 

Der spezifische Treibstoffverbrauch liegt bei 3,59 Liter pro 100 Passagierkilometer

Die Flugzeuge der Passagierflotten benötigten 2022 durchschnittlich 3,59 Liter Kerosin, um einen Fluggast 100 Kilometer weit zu transportieren (2021: 4,05 l / 100pkm). Seit 1994 konnte der Konzern den spezifischen Treibstoffverbrauch um 30 Prozent senken.

1 Definition der Verkehrsgebiete:
Langstrecke über 3.000 km; Mittelstrecke 800 bis 3.000 km; Kurzstrecke unter 800 km.

Die Effizienzwerte der einzelnen Group Airlines finden Sie im Factsheet Nachhaltigkeit 2022 der Lufthansa Group.

Energie- und Ressourcenmanagement

Der ökonomisch und ökologisch effiziente Einsatz von Energie und Ressourcen ist in allen Geschäftsfeldern der Lufthansa Group von entscheidender Bedeutung. Der Lufthansa Group ist es über die Erfüllung rechtlicher Vorgaben hinaus wichtig, nachhaltige Potenziale für einen schonenden Umgang mit Strom und Wasser aufzuzeigen und entsprechende Lösungen zu entwickeln. Ebenso bedeutsam sind die Maßnahmen, um das Abfallaufkommen zu reduzieren und wiederzuverwerten. Ein maßgeblicher Ansatzpunkt am Boden ist zudem, bei Planung, Sanierung und Bau von Gebäuden energiesparende und ressourcenschonende Aspekte umzusetzen. 

Seit 2020 bezieht die Lufthansa Group in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Belgien ausschließlich Grünstrom. Lufthansa hat hierzu Grünstromzertifikate erworben, die eine Ökostrom-Produktion aus Neuanlagen garantieren, und leistet so einen Beitrag zum Ausbau erneuerbarer Energien. Als weitere Maßnahme stellt der Konzern in seinen Heimatmärkten bis 2030 auf CO2-neutrale Mobilität am Boden um.